Der Paulinenauer Kulturverein lud am 26. Mai zu einer Kräuterwanderung mit Sylvia Geisel ein.

Treffpunkt war der historische und denkmalgeschützte Bahnhof in Paulinenaue. Die Wanderung führte die ca. zehn Teilnehmer entlang der Ruppiner Strasse, vorbei am Sportplatz bis zum Waldrand des Naturschutzgebietes Lindholz.

Auch wenn der Weg recht kurz war, war er umso informativer. Schon am Beispiel von Allerweltspflanzen am Wegesrand, wie Löwenzahn, Gänseblümchen, Spitzwegerich und Schafgarbe oder auch Brennessel erfuhren die Teilnehmer etwas über deren Bitter- und Gerbstoffe, ätherische Öle und deren Wirkung auf das Wohlbefinden des Körpers. Das Staunen war groß, als Frau Geisel ausführte, mit welch einfachen Mitteln seit der Steinzeit Wundheilung betrieben wird, wie die verschiedenen Pflanzen positiv auf Herz und Kreislauf oder auch das Verdauungssystem wirken.

Damit auch alle Sinne auf der Wanderung gefordert wurden, gab es nicht nur Duftproben von verschiedenen ätherischen Ölen, auch jeder Teilnehmer sollte mit wachen Augen die Natur durchstreifen und einfach 5 verschiedene Dinge aus der Natur sammeln. Der Austausch darüber, warum gerade bestimmte Blätter, Blüten oder Holzstücken gesammelt wurden, zeigte, dass es oft die Farben, Formen oder auch die Symbolik der Objekte waren, die Anlass zum Sammeln gaben.

 

Galt der Ahorn bei den Japanern als Baum der Harmonie und Leichtigkeit, war er für die Germanen Symbol für Freiheit und Frieden. So kann er auch wegen seiner beruhigenden und kühlenden Wirkung gegen Fieber Schwellungen, Entzündungen oder auch zur Pflege trockener Haut eingesetzt werden. Die Birke, die Jugend und Wachstum symbolisiert, eignet sich dagegen sehr zur Blutreinigung, Entgiftung des Körpers oder auch zur Stärkung des Haarwachstums. Schnell erinnerten sich einige Teilnehmer an Birkenhaarwasser oder Shampoo.

Zahlreichen Mythen ranken sich auch um die Eiche, aber die Erwähnung des Eichelkaffees weckte besonderes Interesse. Aus zerkleinerten und bei mäßiger Hitze in der Pfanne gerösteten Eicheln, die anschließend gemahlen und unter Hinzugabe von etwas Kardamon aufgebrüht werden, entsteht ein milder Eichelkaffee.

In geselliger Runde und regem Austausch fand die Wanderung am Rande des Lindholzes bei einem kleinen Picknick im Grünen ein Ende. Um viele wertvolle Informationen zur heimischen Pflanzenwelt reicher, ging es zurück, natürlich mit dem Wunsch der Fortsetzung im Herbst.

Sylvia und Tilo Geisel