Neue Schilder weisen den Weg durch Paulinenaue

01.09.2012. Nach dem ersten Blick schwillt natürlich die Brust vor Stolz: Tatsächlich weist da ein Leitsystem neuerdings an verschiedenen Punkten zu wichtigen Orten im Dorf. Dunkelgrüne Schilder sind zu denen hinzu gekommen, die Radtouristen schon seit einiger Zeit Orientierung auf ihren Wegen geben. Man erfährt auf ihnen, wo es zum Friedhof geht, zur Kirche oder zum Gutshof. Wie so oft im Leben gibt es zwar kleine Fehler im System. Der Bahnhof, an dem wir stehen, ist angeblich noch 100 Meter entfernt, und zwar in der Richtung, wo es auch zur „Gaststätte“ geht. Doch wenn man der Pfeilrichtung wirklich folgen würde, erreichte man nach 100 Metern nicht einmal die Bahnüberführung und schon gar keine Gaststätte.

Paulinenaue, Neues touristisches Leitsystem mit Radwegbeschilderung am Bahnhof. Foto: Joachim Scholz, 2012.

An wen wenden sich eigentlich die neuen Schilder? Kaum an die Einheimischen, doch andererseits: welchen Radtouristen zieht es zum Friedhof? Das Leitsystem erinnert ein wenig an den Russischunterricht vor Jahren, als man Dialogpartnern aus der Sowjetunion, die nie im Leben nach Paulinenaue kamen, den Weg zum Dorfzentrum erklären musste. Doch die Zeiten haben sich geändert und man sollte den gut gemeinten Schildern ihre Chance geben. Vielleicht durch irgendeine Maßnahme gefördert, wird uns durch sie ja doch vor Augen geführt, dass es in Paulinenaue etwas zu sehen gibt, dass unser Ort es wert ist, aufgesucht und betrachtet zu werden. Es gibt schließlich nicht unbedeutende Gräber auf dem Paulinenauer Friedhof. Nur die Richtungen sollten stimmen.