Der Weg, auf dem ihr jetzt gekommen seid, verlief früher geradeaus in die Grünlandflächen jenseits des Kanals. Mit der Fertigstellung der Eisenbahnlinie Berlin-Hamburg im Jahre 1846 wurde dieser Weg durch die Gleise unterbrochen und irgendwann ist ein Bahnübergang mit Schrankenanlage errichtet worden. Zur Bedienung der Schranken wurde ein Bahn- oder Schrankenwärter eingesetzt. Dieser musste ständig vor Ort sein, deshalb wurde für ihn und seine Familie in unmittelbarer Umgebung des Bahnüberganges ein Haus errichtet. Diese Bahnwärterhäuser wurden auch Postenhäuser genannt, sie wurden fortlaufend nummeriert, Posten 16 befand sich in Brädikow-Ausbau. Die Häuser hatten zwei Etagen mit relativ kleinen Zimmern, waren aber für eine Familie mit Kindern ausreichend. Es gab allerdings keinen Wasseranschluss und keine Toilette im Haus, diese befand sich draußen im Nebengebäude. Die Handpumpe für Wasser war vor dem Gebäude. Geheizt wurde mit Kohleöfen, die Briketts lagerten auch draußen im Nebengebäude. Hinter dem Haus befand sich ein kleiner Garten. Das Bild unten zeigt ein ähnliches Gebäude wie Posten 15. Leider existieren keine Originalbilder mehr. Das Haus stand rechts vom Weg und wurde noch bis Ende der 1970er Jahre genutzt. Unten wohnte das Bahnwärterehepaar im Ruhestand, die obere Wohnung wurde jeweils an eine Paulinenauer Familie vermietet. Wie lange der Bahnübergang in Benutzung war, ist nicht bekannt. Das Gebäude wurde etwa 1978-79 abgerissen. Die Steine wurden zum Teil in der Paulinenauer Turnhalle verbaut. An das Grundstück erinnern nur noch ein paar Fliedersträucher und Reste von Obstbäumen.
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