Ausschnitt aus der Karte „Landt Brandenburg“, 1632

Die Karte mit dem Titel „Landt Brandenburg“ stammt aus dem Kriegsarchiv Stockholm. Sie wurde in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) von Olaf Hansson Swartt, einem schwedischen Kriegskartografen, angefertigt und ist die erste, die das Havelland genauer abbildet. Ältere Karten, z.B. die gestochene von Ortelius aus dem Jahr 1588, sind noch sehr ungenau und verzeichnen bei weitem nicht so viele Orte so genau wie diese. Deshalb diente sie bald nach ihrer Anfertigung etlichen anderen Kartenstichen als Vorlage.

Das Havelland von Rathenow bis Fehrbellin, fast so, wie man es kennt. Etwas unterhalb der Bildmitte liegt das Lindholz. Noch 200 Jahre sollte es dauern, bis die darin befindliche Meierei den Namen Paulinenaue erhielt.

Ausschnitt aus der Schmettauschen Karte von Preußen, 1774

Das von 1773 bis 1787 im Maßstab 1:50.000 angefertigte Kartenwerk verdankt seinen Namen der Mitwirkung von Friedrich Wilhelm Karl Graf v. Schmettau, dem Sohn des Feldmarschalls. Die Karten bestechen durch ihre Detailgenauigkeit und und werden als „Höhepunkt der voramtlichen preußischen Kartographie“ bezeichnet.

Grundriß des Königl. Amts Koenigshorst und der umliegenden Gegend von C.L. Oesfeld, 1780

Im 18. Jahrhundert wurde das Reisen zu einer beliebten Beschäftigung der gelehrten Welt. Der preußische Geograf und Aufklärer Anton Friedrich Büsching (1724-1793) hinterließ zwei für unsere Region bedeutsame Reisebeschreibungen: die der Reise von Berlin über Potsdam nach Reckahn bei Brandenburg, wo er den berühmten Schulreformer Friedrich Eberhard von Rochow (1734-1805) besuchte und die weniger bekannte „Beschreibung seiner Reise von Berlin nach Kyritz in der Prignitz, welche er vom 26sten September bis zum 2ten October 1779 verrichtet hat“. Auf dieser Reise durchquerte Büsching das Havelland. Seinem 1780 erschienen Buch liegt diese, vom Königlich Preußischen Geheimen Rath Carl Ludwig von Oesfeld (1741-1804) angefertigte Karte bei.

Quelle: Grundriß des Königl. Amts Koenigshorst und der umliegenden Gegend. Angefertigt von C. L. Oesfeld 1780. Gestochen von Wolff zu Berlin. In: Büsching, Anton Friedrich: Beschreibung seiner Reise von Berlin nach Kyritz in der Prignitz, welche er vom 26sten September bis zum 2ten October 1779 verrichtet hat. Leipzig, 1780.

Paulinenaue auf dem Preußischen Urmesstischblatt von 1839

Das Preußische Urmesstischblatt zeigt Paulinenaue zu einem äußerst interessanten Zeitpunkt in der Frühphase seiner Entwicklung. Nur sechs Jahre zuvor hatte der Pessiner Kreisdeputierte Wilhelm von Knoblauch nach dem Erwerb der Bardelebenschen Meierei mit dem Ausbau des Vorwerks begonnen.

Quelle: Preußisches Urmeßtischblatt. Aufgenommen und gezeichnet im Jahre 1839 von P. L. v. Lenz. Bande 7, Blatt 3: Ribbeck.

Karte des Deutschen Reiches, 1883

Die zweifarbige „Karte des Deutschen Reiches“ entstand zwischen 1878 bis 1904 mit Neubearbeitungen und teilweisen Aktualisierungen bis 1945. Das Kartenwerk war seinerzeit weit verbreitet und unter dem Namen „Generalstabskarte“ bekannt. Auffallend ist die im Verhältnis zum Maßstab außerordentlich reichhaltige und sehr gut gegliederte Ausführung, die das damals vorhandene Wegenetz vollständig wiedergibt.

Zur Entwicklung des Kartenwerkes „Karte des Deutschen Reiches 1:100.000 – KDR 100“ (Deutsche Generalstabskarte): [www.posselt-landkarten.de]

Quelle: Karte des Deutschen Reiches 1.100 000 (1 cm-Karte), Blatt 267 Rathenow.

Peip’s Taschenatlas, 1927

Die wunderschön kolorierten Karten des in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beliebten Wanderbuches basieren auf einer Kartierung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Obwohl in der 1927er Ausgabe des Taschenatlasses ausdrücklich vermerkt wird, dass „die beigegebenen Karten … auf den neuesten Stand gebracht“ worden seien, ist der Ausbau Paulinenaues zu diesem Zeitpunkt schon etwas weiter fortgeschritten als hier dargestellt. Lediglich die Verkehrswege sind aktualisiert. Was die Bebauung betrifft, erscheint Paulinenaue in Peips Taschenatlas etwa in der Gestalt, die es am Ende des Ersten Weltkrieges besessen hat.

Quelle: Peip’s Taschenatlas und Wanderbuch der näheren und weiteren Umgebung Berlins. 39 farbige Karten und Pläne nebst 165 Seiten Text. 7. Aufl. Stuttgart und Berlin 1927, Blatt 1.

Topographische Karte 1:25000, 1943

Umgebung von Paulinenaue

Quelle: Topographische Karte 1:25000 (4-cm-Karte), Herausgegeben von der Preußischen Landesaufnahme 1882, Ausgabe 1943, Berichtigt 1940, Blatt 3342 Ribbeck.

Topografische Karte 1:50 000 von 1962

Ein Blick auf diesen Ausschnitt der näheren Umgebung Paulinenaues zeigt einige Auffälligkeiten. Noch stehen zum Beispiel das Knauersche Gestüt nördlich des Lindholzes sowie der Wascherölsche Hof an der Eisenbahnbrücke über den Hauptkanal. Der Orststeil Bärhorst, der Anfang der 60er Jahre ebenfalls noch besiedelt war, wurde fälschlich als „Berghorst“ eingetragen.

Quelle: Topographische Karte 1:50 000 – Übersichtskarte -A-S-E-. 0707-3 (Friesack). Hergestellt vom VEB Karthographischer Dienst Potsdam, herausgegeben vom Ministerium des Innern, Verwaltung Vermessungs- und Kartenwesen.