Hier stand ursprünglich die Schmiede, in der der Chemiker und Gutsbesitzer Johannes (Hans) Goldschmidt (1861 – 1923) von 1918 bis zu seinem Tod eine Forschungswerkstatt mit Schweißerei und Tischlerei betrieb. Die Arbeit leitete er von Berlin aus. Goldschmidt war selbst nur selten in Paulinenaue. Er war der Erfinder des Thermit-Schweißverfahren, das auch heute noch zum Schweißen von (Eisenbahn-)Schienen verwendet wird. Vermutlich wurde auch in Paulinenaue an der Weiterentwicklung der Technologie gearbeitet.
1920 erwarb Goldschmidt auch das Paulinenauer Gut und war als Gutsbesitzer am Bau einer neuen Schule beteiligt. Nach seinem Tod wurde die Schweißerei als Obstmosterei der Familie Werner, die aus Werder zugezogen waren, weitergenutzt. Auf Plantagen in der Philipp-Müller-Straße und auf dem Weg nach Owinaue bauten sie Obstbäume an. Als sich das Geschäft nicht mehr lohnte, sattelte Ewald Werner auf ein Transportunternehmen um und nutzte die Gebäude als Garagen und Lagerräume. Er fuhr Obst und Frischgemüse von den Paulinenauer Gärtnereien nach Berlin und verkaufte es dort. Vor allem die vielen in Paulinenaue angebauten Erdbeeren brachten großen Umsatz, weshalb Paulinenaue auch “Das Erdbeerdorf” genannt wurde.
Hinterlasse einen Kommentar