Auch hinter unserer Feuerwehr liegt ein denkwürdiges und in jeder Hinsicht außergewöhnliches Jahr, auf das wir hier einmal zurückblicken wollen.
Begonnen hat das Jahr 2020 eher unaufgeregt. So konnten wir noch am 25. Januar in gewohnter Weise unser Weihnachtsbaumverbrennen feiern. Die Planungen für weitere Aktivitäten liefen schon auf Hochtouren: wir wollten uns wieder am Dorffest beteiligen natürlich hatte unser traditionelles Halloween schon seinen Platz im Kalender gefunden.

Weihnachtsbaumverbrennen

Mitte März folgte dann, was alle befürchtet hatten: Nachdem schon vorher vereinzelte Veranstaltungen abgesagt waren, wurde der Dienstbetrieb zunächst eigenverantwortlich, später dann per Dienstanweisung, ausgesetzt.
Dabei hatte das Jahr vielversprechend begonnen. Erstmals seit vielen Jahren haben wir wieder praktische Standort-Ausbildungen in den Dienstplan aufgenommen und die Beteiligung hieran war sehr viel besser als man das vielleicht erwarten konnte. Im Januar haben wir uns mit dem Ausleuchten der Einsatzstelle beschäftigt und Anfang März mit unserer Steckleiter. Zudem hat unser CSA-Träger seinen Übungslauf absolviert, wir konnten nach fast zehn Jahren wieder einen Kameraden zum Gruppenführer-Lehrgang nach Eisenhüttenstadt schicken und auch bei den Ausbildungen auf Kreisebene haben sich Kameraden beteiligt. Und auch auf Amtsebene haben wir selbstverständlich zahlreiche Termine wahrgenommen. Zu erwähnen wären die Dankeschönveranstaltung, die Ausbildung der BHP-Einheit oder die Ganztagsausbildung.

Ausbildung Ausleuchten der Einsatzstelle

Übungslauf CSA-Träger

Ausbildung Behandlungsplatz

Ausbildung Leitern

Während des „Lockdowns“ im Frühjahr konzentrierten wir uns dann auf die regelmäßige Wartung unserer technischen Ausstattung sowie der Löschwasserbrunnen – mehr war nicht drin.

Brunnenpflege

Das Einsatzgeschehen kannte indes keine „pandemiebedingte Rücksicht“ – schon kurz nachdem die dienstlichen Beschränkungen in Kraft getreten waren, ereignete sich ein Schuppenbrand im Kameruner Weg. Dort waren wir in der Löschwasserversorgung und Brandbekämpfung eingebunden. Danach kehrte etwas Ruhe ein: lediglich drei Türnotöffnungen, ein Ölschaden und ein abgebrochener Ast waren abzuarbeiten. Noch eine Weile in Erinnerung bleiben wird sicher ein entlaufener Hund, den wir im Bereich der Bahngleise gesichert haben. Im September kam es dann noch einmal heftig: Ein brennendes Wohnhaus in Pessin hielt uns mehr als sieben Stunden auf Trab und wir waren mit einem Atemschutztrupp an der Brandbekämpfung beteiligt. Eine gute Woche später ereignete sich dann ein tragisches Flugzeugunglück in der Nähe des Flugplatzes Bienenfarm, wobei ein Mensch ums Leben kam. Wir übernahmen hier die Sicherstellung des Brandschutzes. Es folgten noch ein weiterer, bedeutend kleinerer Gebäudebrand in Pessin, wo wir noch Nachlöscharbeiten durchgeführt haben, sowie eine vermeintliche Ölspur auf der Kreisstraße in Richtung Nauen. Insgesamt lag das Einsatzaufkommen mit 12 Alarmierungen in etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Bemerkenswert ist, dass wir fast jeden Einsatz voll besetzt und mit Führungskraft fahren konnten, sicher eine der positivsten Entwicklungen des Jahres, die durch veränderte Arbeitsbedingungen wie Home-Office begünstigt wurde.

Einsatz Schuppenbrand

Einsatz entlaufener Hund

Einsatz Dachstuhlbrand

Im Spätsommer konnten wir dann auch noch einmal mit der Ausbildung durchstarten. Wir führten sogar erstmals einen wöchentlichen Dienstrhythmus ein, um Themen mehrfach aufzunehmen und so mit reduzierter Mannschaftsstärke trotzdem möglichst vielen Kameraden die Teilnahme zu ermöglichen. Intensiv haben wir uns mit der Absicherung von Unfallstellen auseinandergesetzt. So ist es uns gelungen, trotz vieler ausgefallener Veranstaltungen fast drei Viertel der Ausbildungsstunden vom Vorjahr zu leisten – und das wobei insgesamt nicht halb so viele Dienststunden zusammengekommen sind.

Ausbildung Absichern der Unfallstelle

Allein, es war nur ein kurzes Intermezzo. Seit Anfang November liegt wieder sämtliches Dienstgeschehen brach. Nur die notwendigste Wartung und Pflege ist möglich und auch dieses nur mit der unbedingt erforderlichen Anzahl an Teilnehmern. Das betrifft bedauerlicherweise auch unsere Kinder- und Jugendabteilung.
Daher möchten wir allen Kameradinnen und Kameraden danken, die uns auch in so holperigen Zeiten die Stange halten. Wir konnten sogar im Frühjahr, mitten im Shutdown, ein Mitglied hinzugewinnen.
Wollen wir hoffen, dass wir gut durch diese Ausnahmesituation kommen und diese nicht so lange anhält. Wir werden euch selbstverständlich weiter über die Aktivitäten unserer Feuerwehr auf dem Laufenden halten!