Joachim Scholz
„Hat nicht jeder das Bedürfnis nach einem eigenen, sicheren Ort, an dem er leben und glücklich sein kann? Vielleicht ist dies für Sie Paulinenaue. Vielleicht sind Sie dort geboren und aufgewachsen?“ Mit Worten, die ins Herzen treffen wollten, wandte sich vor einiger Zeit schon ein Hersteller für Bleiglasfenster an Paulinenauer Haushalte mit der Tagespost. Eine in schwarzweiß gehaltene Abbildung zeigte klassische Motive, die vermutlich ein Bildbearbeitungsprogramm vom Foto zur Strichzeichnung verwandelt hatte: die Kirche, den Bahnhof, das Gemeinde- und das Herrenhaus. Das sah recht hübsch aus, aber die Werbung verhieß, dass erst „das wechselnde Farbspiel des einfallenden Sonnenlichts“ im echten, dann farbigen Bleiglasfenster die volle Wirkung bringen würde. Auf 50 Stück war die Auflage limitiert, wer bis zum 23. April nicht zugreife, dem würde sich wohl nicht wieder eine vergleichbare Gelegenheit bieten. Dann nämlich endete die Verkaufsfrist – definitiv.
Mit der Post angekommen, entfaltet das „authentische Bleiglas-Fensterbild“ sofort eine „faszinierende Farbenpalette“ . Foto: Franziska Timm, 2013.
Was war zu tun? Ich wartete bis fast zuletzt, bestellte dann beinahe kopflos und erhielt ein mit Nummer 4/50 handsigniertes Fenster. Nun bin ich einer von wahrscheinlich sehr wenigen Menschen, die ein Paulinenaue-Bleiglasfenster besitzen. Es hängt in der Küche; ich glaube, dass es seinen Wert mit den Jahren entfalten wird, wenn Patina sich einstellt und die Schriftart „Times New Roman“, mit der man das Wort „Paulinenaue“ geschrieben hat, wieder selten geworden ist. Ein paar Bilder sollen den Besuchern unserer Internetseite das gute Stück vor Augen führen.
Zweikirchenblick. Durch unser Küchenfenster kann man jetzt die Paulinenauer und die Nauener St. Jakobikirche bewundern. Foto: Joachim Scholz, 2013.
Wie schön! – Weinlaub rankt sich um Paulinenauer Sehenswürdigkeiten. Foto: Joachim Scholz, 2013.
Blick ins Detail. Das Herrenhaus (rechts) wurde für das Bleiglasfenster im Zustand nach der Sanierung festgehalten, während die Bahnhofsansicht – hier nicht im Bild – einem historischen Motiv folgt. Das ist künstlerische Freiheit. Rechts unten erkennt man eine handschriftliche Nummerierung. Foto: Joachim Scholz, 2013.
Haben auch Sie eines der traditionellen Bleiglasfenster erworben? Was sind Ihre Erfahrungen und wo haben Sie es hingehängt? Berichten Sie an kontakt(at)paulinenaue.info.
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