Text: Joachim Scholz (2004), Fotos: Manfred Hänsch (1960)

Seit 1916 und bis in die 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts bestand am Nordrand des Lindholzes hinter dem Kanal das von Carl und Arthur Knauer bewirtschaftete Gestüt „Lindenhof“. Durch kluge Zucht und als Ergebnis der Importpolitik beider Brüder brachte der Knauersche Hof bis zum Zweiten Weltkrieg dutzendweise Pferde hervor, die auf den Trabrennbahnen Berlins Spitzenzeiten liefen. Die Knauerschen Traber gewannen bis zum Zweiten Weltkrieg 21 Zuchtrennen, darunter zwei mal den „Derby“. In den Turbulenzen am Ende des Krieges gingen dem Gestüt etliche Pferde verloren und nur mit Mühen erholte sich der Lindenhof von den erlittenen Verlusten.

 

Die seltenen Fotografien dieser Seite zeigen den Knauerschen Hof im Jahre 1960. Sie wurden von Manfred Hänsch (Potsdam) aufgenommen, der als Landwirtschaftsstudent der Humboldt-Universität an einer von Professor Asmus Petersen geleiteten Exkursion nach Paulinenaue teilgenommen hatte, bei der man auch das legendäre Gestüt besuchte. Vier Jahre nach diesen Aufnahmen starb Arthur Knauer. Die letzten Bewohner verließen 1970 den Lindenhof, der bald darauf abgerissen wurde.

Ein Artikel über den Lindenhof von Norbert Sommer aus Ribbeck in der MAZ vom 04.11.2004 [mehr]