Am späten Samstag-Nachmittag ereignete sich in Paulinenaue der vielleicht schwerste Hausbrand seiner Geschichte, mit Sicherheit der dramatischste. Noch nach Einbruch der Dunkelheit dauerten die Löscharbeiten an. Personen kamen aber offenbar nicht zu Schaden.
Der ehemalige so genannte ,Russenblock‘, der letzte und größte zu DDR-Zeiten errichtete Wohnblock, der derzeit zu einem Effizienzhaus umgebaut und dafür aufgestockt wird, stand in Flammen. Betroffen war vor allem das Dach, wo nach Angaben von Augenzeugen bis gegen 15.00 Uhr Arbeiten stattgefunden hatten. Einige Zeit nachdem die Bauarbeiter die Baustelle verlassen hatten, begann es gegen 17.00 Uhr auf dem Dach zu brennen. Wenig später zog bereits dicker schwarzer Qualm über das Dorf, der auch von den Nachbardörfern aus zu sehen war. Rettungs- und Einsatzfahrzeuge füllten die Prof.-Mitscherlichallee und den Lindenweg.
Bei dem sich rasch ausbreitenden Brand kam es mehrfach zu lautstarken Explosionen. Wahrscheinlich waren das die auf dem Dach aufgestellten Wärmepumpen. Eine Explosion soll sich just in dem Moment ereignet haben, als der Drehleiterkorb der Feuerwehr die Dachkante knapp erreicht hatte. Die Anwohner in der Straße Unter den Eichen spürten die Explosionen als Erschütterungen in ihren Wohnungen, die Zuschauer sahen gigantische Feuerbälle. Mancher fühlte sich dabei an Bilder aus dem Krieg erinnert.

Die Bewohner der Straße Unter den Eichen zählen zu den Nächstbetroffenen. Sie lösten gegen 17.00 Uhr den Notruf 112 aus und spürten die Hitze des Brandes in ihren Gärten. Glück im Unglück: Der Wind trug den anfangs scharzen Qualm nach Norden über die Gärten. Foto: J. Scholz 2025.
Der Brand hat die Menschen von Paulinenaue auf die Straßen getrieben. Überall standen Trauben von Leuten, die meisten filmen mit den Handys und suchen Stellen auf, von denen sich das unwirkliche Geschehen beobachten ließ. Etwas anders stellte es sich sicherlich für Einsatzkräfte der Feuerwehren dar, die noch nach Einbruch der Dunkelheit mit dem Löschen und der Organisation befasst waren und schwer zu tun hatten. Am Abend hatte sich das Feuer vom hölzernen Dachstuhl aus in die Treppenhäuser ausgebreitet. Von dort aus erfasste es auch Wohnungen, wie gegen 21.00 Uhr, als plötzlich eine Wohnung in der dritten Etage in Flammen stand.
Das Feuer ist zweifellos eine Katastrophe für das weit fortgeschrittene Sanierungsvorhaben und es ist noch überhaupt nicht abzusehen, wie es damit weitergeht.
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