10.08.2005

Das polnische Dorf Chociule gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg zur Provinz Brandenburg und hieß Kutschlau. Von 1941 bis 1945 bewirtschaftete dort Eilhard Alfred Mitscherlich, damals bereits emeritierter Professor der Universität Königsberg und später erster Direktor des Paulinenauer Landwirtschaftsinstitutes, das Familiengut seines verstorbenen Onkels. Als Mitscherlich im Januar 1945 vor der nahenden Front floh, zogen viele Kutschlauer Familien mit ihm gen Westen, bis ins Havelland. So kommt es, dass manche Paulinenauer Familie ihre alte Heimat in Kutschlau hat. Die Erinnerung an das Dorf und die Geschichte der gemeinsamen Flucht verbindet die Kutschlauer bis heute.

Wie es in unseren Tagen im ehemaligen Kutschlau aussieht, zeigen die folgenden Bilder, die am 9. August 2005 auf einer Fahrradreise durch Polen entstanden.

Im Havelland soll es Mitscherlich auch deshalb gefallen haben, weil ihn die Umgebung an Kutschlau erinnerte.

Im Havelland soll es Mitscherlich auch deshalb gefallen haben, weil ihn die Umgebung an Kutschlau erinnerte.

Seit 1945 ist im Kutschlauer Schloss ein Kinderheim untergebracht.

Seit 1945 ist im Kutschlauer Schloss ein Kinderheim untergebracht.

Auf dem Gut konnte Mitscherlich seine theoretischen Erkenntnisse in der Praxis erproben. Hier richtete er bereits eine Gefäßstation ein, um alle Böden mit der von ihm entwickelten pflanzenphysiologischen Methode untersuchen und die Erträge des Betriebes steigern zu können. In Paulinenaue setzte der Pflanzenkundler seine Arbeit fort.

Auf dem Gut konnte Mitscherlich seine theoretischen Erkenntnisse in der Praxis erproben. Hier richtete er bereits eine Gefäßstation ein, um alle Böden mit der von ihm entwickelten pflanzenphysiologischen Methode untersuchen und die Erträge des Betriebes steigern zu können. In Paulinenaue setzte der Pflanzenkundler seine Arbeit fort.

Der Wintergarten und die Freitreppe des Schlosses werden gerade neu verputzt.

Der Wintergarten und die Freitreppe des Schlosses werden gerade neu verputzt.

Die mittelalterliche Kirche steht unter Denkmalschutz, ist aber einsturzgefährdet und darf nicht betreten werden.

Die mittelalterliche Kirche steht unter Denkmalschutz, ist aber einsturzgefährdet und darf nicht betreten werden.

Der Gottesdienst findet in der zweiten Kirche des Ortes statt.

Der Gottesdienst findet in der zweiten Kirche des Ortes statt.

Nur zwei größere Straßen durchziehen das Dorf.

Nur zwei größere Straßen durchziehen das Dorf.

Der Gasthof von Chociule hat geschlossen.

Der Gasthof von Chociule hat geschlossen.

Straßenszene, im Hintergrund Gutsgebäude

Straßenszene, im Hintergrund Gutsgebäude

Nur am Rande des Friedhofes findet man Reste deutscher Familiengräber. Die alten Grabsteine wurden zum Bau des Trauerpodestes verwendet.

Nur am Rande des Friedhofes findet man Reste deutscher Familiengräber. Die alten Grabsteine wurden zum Bau des Trauerpodestes verwendet.

Wie ich in Paulinenaue eine neue Heimat gefunden habe. Helmut Fritsch erinnert sich an Kutschlau, Vertreibung und Neuanfang. [mehr…]

Fotos: Joachim Scholz, 2005