Das Herrenhaus – unser Schloss – hat seinen Ursprung in einer Meierei, die als Vorwerk von Selbelang etwa seit dem 16. Jahrhundert bestand, 1833 von einem Pessiner Landadligen erworben und zu Ehren seiner Braut „Paulinenaue“ genannt wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Vorwerk an einen Makler verkauft. Das Herrenhaus wurde aufgestockt und erhielt seine heutige Form. Die Wirtschaftsgebäude wurden modernisiert und erweitert. Im Jahre 1924 erwarb Dr. Werner Schurig Gut und Herrenhaus. Zum Gut gehörten damals rd. 500 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Bis zum Ende des Krieges erfolgte eine intensive Bewirtschaftung: Kartoffel-, Getreide-, Gemüseanbau und Rinder-, Schweine- und Geflügelzucht.

Nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges wurde nach vorübergehender Bewirtschaftung durch die sowjetische Militäradministration 1949 das  Paulinenauer Landwirtschaftsinstitut „zur Steigerung der Pflanzenerträge“ gegründet. Auch jetzt stand unser Schloss im Mittelpunkt. Es beherbergte Büro-  und Arbeitsräume sowie mehrere Wohnungen für die Beschäftigten. Im Keller, in der ehemaligen Gutsküche, wurde bis in die 1970 Jahre für die Belegschaft gekocht.

2010 wurde das Schloss renoviert und modernisiert und ist seitdem ein Seniorenheim. Wenn man auf der großen Freitreppe steht und den Blick schweifen lässt, kann man sich vorstellen, wie es hier vor 100 Jahren ausgesehen hat. Der Blick geht über die Allee hinaus bis ins Luch zum Kanal, rechts und links die Wirtschaftsgebäude – Ställe, Speicher, Schmiede, Stellmacherei, Brennerei und davor die Pferdewagen in Reih und Glied.

Auf der Rückseite des Schlosses hat man vom Wintergarten einen schönen Blick in den Park mit seinen alten Bäumen.