Wenn man ganz alltäglich durch Paulinenaue geht, achtet man wenig auf sie – die vielen Pflanzen rechts und links der Wege. Viele sind für uns einfach nur Unkräuter, die uns im heimischen Garten ärgern oder gar weh tun, wenn man sie berührt. Doch in ihnen steckt so manche unbekannte Wirkung, die dem menschlichen Körper gut tun kann.
Was genau, hat uns am heutigen Sonntag Sylvia Geisel (Dipl. Biol) bei einer Erste-Hilfe-Kräuter-Wanderung zwischen Bahnhof und großem Sportplatz näher gebracht.
Direkt am Treffpunkt ging es los mit Sauerampfer und Wegwarte, einer von Sylvia Geisels Lieblings-Heilpflanzen. Diese blüht nicht nur hübsch, sondern kann mit ihren Bitterstoffen und der enthaltenen Folsäure bei Verdauungsbeschwerden helfen. Außerdem ist sie ein Liebling für viele Insekten, die sich in den Morgen- und Vormittagsstunden auf ihr sammeln.
- Schon am Bahnhof gab es für die 15 kleinen und großen Teilnehmer spannende Pflanzen zu entdecken. Foto: Sarah Vierjahn
- Sylvia Geisel zeigt uns eine Wegwarte. Foto: Sarah Vierjahn
Weiter ging es in Richtung Kanal, auch hier entdeckten wir am Wegesrand immer wieder erstaunt Pflanzen, Sträucher und Bäume, die man völlig unterschätzt hatte. Ahorn, Linde, Beifuß, Weißer Gänsefuß, roter Klee, Johanneskraut, Melde, Malven, Ringelblumen, Weißdorn… Von vielen kann man Blätter, Stängel, Blüten, Samen und Wurzeln verarbeiten. Getrocknet, als Tee aufgegossen, geröstet und als Gewürz verwendet oder frisch im Salat können sie bei so manchem inneren und äußeren Wehwehchen helfen. Auch zur Stärkung bei Wanderungen, gegen müde Füße oder als Ersatz für Deo können sie eingesetzt werden.
Meine persönlichen Favoriten waren die Nachtkerze und der Borretsch, von denen man unter anderem die Blüten essen kann, welche einen tollen Geschmack haben.
- Die Nachtkerze ganz unscheinbar ohne Blütensatand. Foto: Sarah Vierjahn
- Im nächsten Jahr zeigt sie ihre tolle gelbe, wohlschmeckende Blüte. Foto: Sarah Vierjahn
Am Sportplatz gab es für die 15 Teilnehmer eine kleine Pause mit Informationen zu den Beziehungen des Menschen zum jahreszeitlichen Verlauf und Feiertage, die ihren Ursprung in Kräuter und Gewürzen haben, bevor es wieder zurück zum Bahnhof ging. Nach etwa 3 Stunden hatten alle viel neues über Kräuter erfahren und waren ziemlich erstaunt.
Nochmals einen herzlichen Dank an Sylvia Geisel für die tolle Führung und die Beantwortung der vielen Fragen. Im nächsten Frühjahr wird es sicher wieder eine neue Runde geben!
Toller Beitrag, Schade, dass ich nicht dabei sein konnte.