30.11.2025. In unmittelbarer Nähe zur spätgotischen Kirche St. Nikolai Selbelang, unter einem Schatten spendenden Ahornbaum, stehen seit September 2025 zwei schmucke hölzerne Bänke und ein Tisch. Der Tisch trägt ein Wappen, das ein Motiv der Wetterfahne der Selbelanger Dorfkirche aufnimmt. Man erkennt darauf einen Pelikan mit seinen Jungen: ein Sinnbild der fürsorgende, selbstaufopfernde Liebe.

Insgesamt 75 ähnliche ortsspezifische Bänke wurden bisher im Rahmen des Projektes „Von Bank zu Bank im Havelland“ des Demografie-Forums des Landkreises finanziell gefördert. Die Bank als Ort der Begegnung soll einen identitätsstiftenden Namen tragen. Dieser war für die Bänke in Selbelang schnell gefunden: die „Selbelanger Kirchbänke“. Im Rahmen des traditionellen Adventssingens in der Selbelanger Kirche wurden die Kirchbänke am 1. Adventssonntag nun auch feierlich eingeweiht. Der Vorsitzende des Fördervereins Dorfkirche Selbelang e.V., Erich Ball, berichtete von der Idee, die durch Eckhard Vierjahn vom Paulinenauer Kulturverein an ihn herangetragen worden war. Er berichtete von der Antragstellung beim Demografie-Forum durch den Förderverein Dorfkirche Selbelang, von der Herstellung eines seniorengerechten Zugangs zu den Bänken und vom Bau und der Aufstellung durch Gergö Schmidt (Firma Powerwood) aus Paulinenaue. Björn Lorenzsonn aus Selbelang hat als Ergänzung einen Papierkorb gebaut. Erich Ball bedankte sich bei allen, die das Projekt unterstützt haben.

Bänke und Tisch bei besserem Wetter kurz nach dem Aufbau im September 2025.

Trotz leichten Regens, der es an diesem letzten Novembertag leider verhinderte, auf der Bank Platz zu nehmen, versammelten sich Besucher an den Bänken. Man war sich einig, dass hier ein Ort entstanden ist, an dem es für die Selbelanger und ihre Besucher die Möglichkeit gibt, sich auszuruhen, sich zu stärken, zu plaudern oder auch einfach mal nur innezuhalten. Wer auf das Wappen auf dem Tisch schaut, hat hier bestimmt auch mal Zeit, um an seine Lieben zu denken und ihnen für Fürsorge und aufopfernde Liebe zu danken.

Pfarrer Wolf Schöne sprach zur Einweihung ein Gebet und Segensworte.

Gott,
wir danken dir für diesen Ort, der heute entsteht –
für die Bank und den Tisch,
für die Hände, die geplant, geschaffen und
aufgebaut haben,
für alle, die Zeit, Kraft und Ideen eingebracht haben.

Schenke, dass dieser Platz ein Raum der Begegnung wird:
wo Menschen miteinander ins Gespräch kommen,
wo Einsamkeit leichter wird
und Gemeinschaft wachsen darf.

Lass hier Frieden einkehren,
Lachen und freundliche Worte,
Gelassenheit zwischen Alltag und Terminen.

Am 1. Advent bitten wir dich besonders:
Mach unsere Herzen bereit für dein Kommen.
Erfülle diesen Ort mit deinem Licht,
damit er Wärme und Hoffnung ausstrahlt –
mitten in unser Dorf und zu allen, die hier vorbeigehen.

Amen.

Text Eckhard Vierjahn.  Auf dem Titelbild v.l.n.r. Stefanie Kähne, Wolf Schöne, Antje Beckström, Björn Lorenzsonn, Eckhard Vierjahn, Erich Ball, Gergö Schmidt.