In Brandenburg leben viele Menschen, die Ostern nicht so sehr als das wichtigste christliche Fest, sondern eher als Sieg des Frühlings über den Winter begehen. Ihnen half das Wetter in diesem Jahr ein bisschen, auch der ursprünglichen Bedeutung des Osterfestes nachzufühlen. Gaben Karfreitag und Samstag ein kaltes und trauriges Bild ab, erschien der Ostersonntag als eine belebende Erfahrung. Das Leben hatte den Tod besiegt.
Konkret hieß das, dass es Dieter Czerniak am Sonnabend noch schwer gehabt hatte, nach einem verregneten Tag das Osterfeuer auf dem Großen Sportplatz so recht zu entfachen. Selbst mit untergeschobenem Strohballen brauchte es eine Weile, bis endlich die Flammen emporschossen. Die Bänke wurden näher herangerückt. Es war nicht nur nass, sondern auch kalt.
Ganz anders die Stimmung tags drauf auf den Eierbergen. Das Eiertrudeln in diesem Jahr kann man historisch nennen. An diesem Ostersonntag zu Hause geblieben zu sein, hätte man sich nicht verziehen. Der Wetterumschlags begünstigte das Glück der tüchtigen Pauerfrauen, die die Organisation des einzigen richtigen Paulinenauer Brauches diesmal in die Hand genommen hatten. Die Bahnen waren im Vorfeld gezogen und das Kuchenzelt bestückt worden. Die schwarzen T-Shirts mit dem Aufdruck „Pauerfrauen“ saßen perfekt. Und die Leute kamen, strömten, rollten Eier und amüsierten sich. Noch nie waren es so viele. 134 zählten die Veranstalterinnen, dazu noch zwei Pferde und vier Hunde. Das war phänomenal!

Bezeichnend: Dieter Czerniak arbeitete im Regenmantel. Nur dank eines Strohballens fing das Feuer Feuer. Foto: J. Scholz, 2025.

Glückliche Pauerfrauen am Ostersonntag. Außer dem Wetter hatten sie nichts dem Zufall überlassen. Foto: J. Scholz, 2025.

Die sportlichen Wettkämpfe beschränkten sich in diesem Jahr nicht auf den Hauptberg. Auf allen Erhöhungen der weiträumigen Eierberge hatten sich Grüppchen gebildet. Foto: J. Scholz, 2025.
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