Ein kleiner Bagger steht noch auf der ansonsten völlig planen Fläche am Beginn des Brädikower Weges, wo sich bis vor Kurzem noch das Paulinenauer Feuerwehrdepot befand. Der Anblick ist neu, denn fast kann man sagen, dass hier in den letzten 60 Jahren ein richtiges kleines Feuerwehrviertel gewachsen war. 1963 begannen die Bauarbeiten am Gerätehaus, zwanzig Jahre später kam ein größerer Anbau dazu, 2008 schließlich noch eine Garage für die Jugendfeuerwehr. Sirene, Schlauchturm und der Feuerwehrvorplatz komplettierten das Ensemble. Der in den Bauakten so genannte „Schulungsraum“ von 1983 wurde in der Praxis weniger für Schulungen als für Versammlungen, Dorf- und Familienfeiern und sogar als Wahllokal genutzt. Doch trotz der ständig erweiterten Infrastruktur waren die Probleme am Standort unübersehbar. Im Gerätehaus mochte noch der alte Ello hineingepasst haben, für modernere Feuerwehrautos reichte der Platz bei weitem nicht aus. Mit dem Einfahren in die Garage hätten die Kameraden bei jedem Einsatz in der Fernsehsendung „Wetten Dass!“ auftreten können. Schon lange war deshalb über Alternativen nachgedacht worden. Der Vorschlag, auf dem Kleinen Sportplatz ein Feuerwehrdepot zu errichten, scheiterte vor fünf Jahren. So wird der Neubau auf dem alten Standort entstehen und, wenn alles klappt, bis Mitte 2026 abgeschlossen sein.
Fotostrecke vom Abriss des Feuerwehrdepots
Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr haben den Abriss selbst gut dokumentiert. Sie ließen sogar eine Drohne aufsteigen und versorgen die eigene WhatsApp-Gruppe mit Bildern und Videos. Von diesem Material ist hier mit Dank für die Bereitstellung eine Auswahl zu sehen.
Die Dynamik der zurückliegenden Wochen stimmt hoffnungsfroh. Am letzten Tag des Jahres 2024 war noch einmal eine Silvester- und Geburtstagsfeier gestiegen, dann wurde ab dem 4. Januar in freiwilligen Einsätzen mit dem Rückbau begonnen. Immer Samstags, den ganzen Januar und den halben Februar hindurch, ging das so. Das Haus wurde geleert, Fenster und Türen, die Heizung und alles, was noch zu gebrauchen war, wurde ausgebaut und gesichert. Aufgefundene Kisten mit alten Aufzeichnungen gingen an das Archiv des Kulturvereins, wo sie seither verzeichnet werden. Christian Gnewikow hat Anfang Februar die Decke und den ganzen Dachstuhl des Schulungsraumes abgebaut, um ihn weiterzuverwenden. Am 13. Februar wurde mit der Drehleiter die Sirene abgebaut und an der Schule aufgestellt. Dort hatte Roland Zeglin den neuen Standort bereits vorbereitet. Das Feuerwehrdepot ist buchstäblich ausgeweidet worten, erzählt Arne Breder. Bis Mitte Februar musste das Ausräumen abgeschlossen sein, denn am 19. rückte bereits der Bagger an, der den Giebel des alten Feuerwehrdepots symbolträchtig zum Einsturz brachte. Er machte sich an diesem Tag auch bereits an der Garage zu schaffen.
Bis 2026 am selben Ort wieder ein Feuerwehrdepot stehen wird, müssen die Paulinenauer aber nicht um ihre Sicherheit besorgt sein. Die Feuerwehr ist seit Ende Februar provisorisch auf dem Gutshof gut untergebracht. Und eine Verbesserung gegenüber zuvor ist jetzt bereits spürbar. Vom neuen Standort an der Schule aus ist die Feuerwehrsirene viel besser zu hören, sagt Arne Breder.
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