Unter den wenigen Paulinenauer Berühmtheiten rangiert er weit vorn – und das, ohne Wissenschaftler gewesen zu sein! Die Rede ist von Arthur Knauer (1874–1964), der zur Zeit des Ersten Weltkrieges gemeinsam mit seinem Bruder Carl aus Berlin kommend in unser Dorf übersiedelte, um auf dem frisch urbar gemachten Luchland eine Pferdezucht zu eröffnen, den Lindenhof.
Die Knauer-Brücke und verwilderte Koppeln erinnern heute noch an den idyllischen Ort, an dem für mehrere Jahrzehnte Pferdepromis aufwuchsen, sich von strapaziösen Rennen erholten und hier schließlich ihre Laufbahn beendeten. Prominent waren auch manche Besucher des Lindenhofs, wie Max Schmeling, der seinerzeit bekannteste und beliebteste deutsche Sportler.
Auf unserem Friedhof ist der Grabstein der Gebrüder und ihrer Haushälterin Charlotte Quooß ebenfalls ein Erinnerungsort. Nach der von Eckhard Vierjahn vor drei Jahren angeregten Sanierung des Steins wurde nun auch für den langfristigen Erhalt der Grabstelle Vorsorge getroffen. Der Kulturverein hatte im Januar beantragt, vier Paulinenauer Gräber als Ehrengräber anzuerkennen und sich zu deren Bewirtschaftung und Pflege bereiterklärt. Der Gemeindekirchenrat hat in seiner Sitzung vom 20. Juni 2024 über den Antrag beraten und Ausführungsvorschriften zu Ehrengräbern seiner kirchlichen Friedhöfe erlassen. Da im Fall der Knauers – sie waren Junggesellen – keine Absprachen mit Angehörigen möglich und nötig waren, stand einer Erhebung zum Ehrengrab nichts im Wege. Der 150. Geburtstag von Arthur Knauer am 25. Juli 2024 ist, wie wir finden, ein guter Anlass, Paulinenaues erstes Ehrengrab auszurufen. An diesem Wochenende haben Kulturvereinsmitglieder die Grabstelle jubiläumsangemessen herausgeputzt. Und für noch ein – längst überfälliges – Geschenk sorgte der Verein. Pünktlich zum 150. erhielt Arthur Knauer einen Eintrag in der Wikipedia. Na dann: Hoch die Tassen und auf die Pferde!
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